TCL 98Q8C im Test
Hier können selbst Topmarken wie Sony und Panasonic nicht mithalten
Wer bei TCL an billige China-Ware denkt, der hat weit gefehlt. Der chinesische Elektronikkonzern hat sich über die Jahre zu einer Spitzen-TV-Marke und zum führenden Hersteller der Mini-LED-Technik entwickelt. Mit einer Bilddiagonale von gewaltigen 2,5 Meter und einer Spitzenleuchtkraft von 5000 Nits zeigt TCL ein seinem Spitzenmodell 98Q8C was Bildtechnisch mittlerweile möglich ist und lässt selbst die teuersten OLED-Fernseher blass aussehen. Wir durften den Heimkinoboliden für Euch testen und verraten, ob sich die Investition lohnt.
Größenübersicht der TCL Q8C-Serie:
- 65 Zoll (164 cm) – TCL 65Q8C Premium QD-Mini-LED-Fernseher
- 75 Zoll (189 cm) – TCL 75Q8C Premium QD-Mini-LED-Fernseher
- 85 Zoll (215 cm) – TCL 85Q8C Premium QD-Mini-LED-Fernseher
- 98 Zoll (248 cm) – TCL 98Q8C Premium QD-Mini-LED-Fernseher
Unboxing und erster Eindruck
Mit einer UVP von 3499 Euro ist der TCL 98Q8C kein billiges Vergnügen. Neben einem gut gefüllten Geldbeutel sind auch ein großes Wohnzimmer und ein geräumiges Treppenhaus erforderlich. Denn der Karton misst 240 x 145 x 22 cm und wiegt 80 Kilogramm. Das Auspacken und die Montage lassen sich nur zu zweit bewältigen.
Dem TCL 98Q8C sieht man schon äußerlich an, dass es sich hier um das Spitzenmodell handelt. Das riesige 98-Zoll-Display reicht fast bis an die Gehäusekante. Die obere und seitliche Einfassung besteht aus gebürstetem Metall. Auch die Rückseite macht einen hochwertigen Eindruck: Die dunkelgraue Kunststoffoberfläche ist mit einem feinen Muster aus kleinen Quadraten strukturiert, das nicht nur optisch, sondern auch haptisch gefällt. Im oberen Bereich sind sichtbar zwei große Tieftöner von Bang & Olufsen platziert. Optisch passend, werden auch zwei schmale Metallfüße mitgeliefert. Wer den TCL 98Q8C lieber an der Wand montieren möchte, findet auf der Rückseite eine VESA-Montagevorrichtung im 500 x 600 mm Format. Eine passende Wandhalterung muss jedoch separat dazugekauft werden. Aber Achtung! Der Heimkinobolide bringt fast 60 Kilogramm auf die Waage.
Ausstattung
Am rechten Bildschirmrand findet sich ein USB 3.0-Anschluss, der sich ideal zum schnellen Anschluss eines USB-Sticks eignet. Die übrigen Schnittstellen sind in einer rechteckigen Aussparung auf der Rückseite untergebracht, die nach rechts ausgerichtet ist. Praktisch, denn bei einer Wandmontage können alle Anschlüsse genutzt werden. Dort stehen insgesamt vier HDMI-Ports bereit, darunter ein zwei 4K@144 Hertz-Anschluss für anspruchsvolle Gamer sowie ein eARC-fähiger Port für eine Soundbar oder eines AV-Receivers. Ergänzt wird das Angebot durch einen weiteren USB-2.0-Anschluss, einen optischen Digitalausgang, einen Ethernet-Port sowie den klassischen Antennen- bzw. Kabelanschluss. Allerdings verfügt der Fernseher nur über einen TV-Tuner, was den Bedienkomfort bei Aufnahmen einschränkt. So kann während einer Aufnahme der Sender nicht gewechselt werden.
Anschlüsse
- 2 x HDMI 2.0 (4K / 60 Hz) mit eARC
- 2 x HDMI 2.1 (4K / 144 Hz) mit ALLM, VRR, FreeSync
- 1 x USB 2.0
- 1 x USB 3.0
- 1 x optischer Digitalausgang
- 1 x RJ45 LAN
- WLAN (Wi-Fi 6)
- 1 x Antennenanschluss (DVB-S2, DVB-T2 + DVB-C)
- Bluetooth V. 5.2
- CI+ Slot für Pay-TV
Fernbedienung mit beleuchteten Tasten
Im Vergleich zum Vorgängermodell ist die Fernbedienung schlanker geworden und sieht auch schicker aus. Besonders praktisch: Die Tasten sind jetzt beleuchtet, was die Bedienung im Dunkeln vereinfacht. Die Anordnung der Tasten ist übersichtlich geblieben – oben findet man das runde Navigationspad, Ein-/Aus-Schalter, Einstellungen und die Google Assistant-Taste. Darunter liegen die Lautstärke- und Kanalwippen sowie die Menü- und Direktwahltasten für Streamingdienste wie Amazon Prime Video, Netflix, YouTube und TCL TV. Neu ist, dass das Mikrofon für die Sprachsteuerung nicht mehr in der Fernbedienung steckt, sondern direkt im Fernseher unter dem Bildschirm eingebaut wurde. So lässt sich der Fernseher auch komplett freihändig steuern.
Google TV läuft superflüssig
Als Betriebssystem kommt Android 12 mit der Google-TV-Oberfläche zum Einsatz. Das Betriebssystem wirkt aufgeräumt und läuft auf dem TCL 98Q8C superflüssig. Die Steuerung klappt sowohl mit der Fernbedienung als auch über den Sprachassistenten von Google Assistent reibungslos. Alle wichtigen Streaming-Dienste wie Amazon Prime Video, Apple TV, Disney+, Netflix, Twitch und YouTube sind vorinstalliert und direkt einsatzbereit. Zudem lassen sich Inhalte bequem vom Android-Smartphone oder Chrome-Browser per Google Cast, von Windows-PCs über Miracast/WiDi sowie von Apple-Geräten wie iPhone, iPad und Mac via AirPlay gestreamt werden.
Im Gaming Modus mit bis zu 288 FPS
Der TCL 98Q8C erkennt automatisch, wenn eine Spielkonsole angeschlossen wird und sogar, um welches Modell es sich handelt. So passt er die Bildeinstellungen optimal an und lädt direkt die passende Gamebar. Für aktuelle High-End-Konsolen wie die Sony PlayStation 5 oder Xbox Series X sind bei 4K-Auflösung bis zu 120 FPS möglich. Gaming-PCs erreichen bei 4K sogar 144 FPS, bei Full HD (1920 x 1080 Pixel) sogar beeindruckende 288 FPS. Mit angeschlossener PlayStation 5 und aktiviertem Game-Modus messen wir einen Input-Lag von 6 Millisekunden. Interessanterweise verfügt der Fernseher in seinem Spielmodus auch über eine Unteroption für den Leistungsmodus, die speziell für Inhalte zwischen 50 Hz und 60 Hz gedacht ist. Hier sinkt die Latenz auf ultraschnelle 2,5 Millisekunden. So eignet sich der Fernseher sogar auch für schnelle Ego-Shooter.
Kann Kunstwerke und Fotos im Standby-Modus anzeigen.
Im Standby-Modus kann der Fernseher Kunstwerke und eigene Fotos anzeigen lassen. Aktuell stehen derzeit über 100.000 KI-generierte Kunstwerke zur freien Auswahl. Durch das halbmatte Display sehen besonders Gemälde täuschend echt aus. Ein integrierter Bewegungsmelder sorgt dafür, dass das Bild nur dann angezeigt wird, wenn sich jemand im Raum befindet. So liegt der Stromverbrauch nur minimal über dem Standby-Modus.
Bildqualität des TCL 98Q8C
Gleich vorweg, der TCL 98Q8C präsentiert ein homogen ausgeleuchtetes Bild bis in die Ecken und ohne Dirty Screen Effect (DES). Keine Spur von Bleeding, Clouding oder anderer Beleuchtungsunregelmäßigkeiten.
Wir haben den Fernseher das erste Mal gestartet und haben direkt über den TV-Tuner den Sender „ZDF Info HD“ aufgerufen. Bei einem Weißanteil von 20% haben wir 354 cd/m² gemessen. Das ist nicht sehr beeindruckend, liegt aber am Voreingestellten Energiesparmodus. Daher wechseln wir umgehend in den Filmmaker Modus und stellen die Hintergrundbeleuchtung auf höchste Stufe. Jetzt messen wir beachtliche 1220 cd/m². Wohlgemerkt, im SDR-Modus!
Ganz andere Werte erreicht der Fernseher im HDR-Modus. Bei der Dokumentation „Planet Erde II“ auf 4K Ultra HD Blu-Ray und aktiviertem HDR haben wir 3405 cd/m² bei 20% Weißanteil gemessen. Als die gleißend hellen Sonnenstrahlen durch die Baumgipfel schiene, waren es sogar kurzzeitig 4950 Nits. Das ist so hell, dass man als Zuschauer schon reflexartig die Augen zukneift. Die enorme Leuchtkraft des TCL 98Q8C sorgt nicht nur für spektakuläre Farben und gleißend helle Lichteffekt, sondern eignet sich auch für helle Räume.
Tiefstes Schwarz
Der Fernseher ist nicht nur sehr hell, sondern auch tiefes Schwarz darstellen. Bei vollflächigem Schwarz haben wir einen Schwarzwert von 0,002 cd/m² gemessen. Diese minimale Restleuchtstärke ist so gering, dass diese selbst in dunklen Räumen und mit dem bloßen Auge nicht mehr wahrnehmbar ist. Aber das ist kein großes Kunststück. Weitaus schwieriger sind zum Beispiel Weltall-Szenen, mit tiefschwarzem All und helle funkelnde Sterne. In dieser Disziplin haben OLED-Fernseher mit selbstleuchtenden Pixeln klar die Nase vorn. Aber auch hier kann der TCL überzeugen. Die Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung ist nämlich in 3840 Dimming-Zonen unterteilt. Zudem verfügt das Panel über Mikrolinsen, die die Helligkeit auf winzig kleine Punkte auf dem Bildschirm konzentrieren und die Umgebung dennoch schwarz aussehen lassen. So kann der TCL, ähnlich wie bei einem OLED-Fernseher tiefste Schwarztöne und kleinste helle Objekte gleichzeitig darstellen.
Fast schon mustergültige Farben
Ein großes Kompliment gilt der Farbwiedergabe. Zwar kann das Panel nur 97% des DCI-P3 Farbraums (Kino-Standard) abdecken, stellt aber dennoch Farben nahezu punktgenau dar. Ein Weißabgleich zeigt eine Farbtemperatur von sagenhaften 6515 Kelvin. Das entspricht reinem Weiß bei Tageslicht, ohne zu kalt oder zu warm zu wirken. Je nach Bildinhalt, sorgt die KI automatisch für die optimale Farbtemperatur und passt den Wert ganz von allein an. So sehen Eislandschaften frostig kühl und Gesichter wärmer aus.
Aber auch mit schnellen Bewegungen kommt das Panel gut zurecht. Hierzu begeben wir uns aber erst in die Bildeinstellungen und aktivieren „Motion Clarity“ auf Stufe 0. Nun sehen auch schnelle Kameraschwenks schön geschmeidig aus. Diese Einstellungen ist vor allem bei Sportübertragungen wie Fußball oder Formel 1 zu empfehlen.
So gut ist der Klang
Der TCL 98Q8C klingt sogar auch ohne Soundbar ganz ordentlich. Kein Wunder, denn wie man am Schriftzug am unteren rechten Rand unschwer erkennen kann, stammt das eingebaute Soundsystem von der dänischen Audioschmiede Bang & Olufsen. Und das hört man auch! Das Klangbild überzeugt mit glasklaren Stimmen und kräftigen Bässen. Zwei zusätzliche Höhenlautsprecher sorgen sogar für räumliche Tiefe und ermöglichen echten Dolby Atmos-Sound.
Unsere Empfehlung: Samsung HW-Q995GF zählt zu den leistungsstärksten Soundbars. Das 11.1.4 Kanal-Soundsystem verfügt über zwei physische Rück-Lautsprecher und beherrscht echten Dolby Atmos Sound.
Produkteigenschaft
- TCL 98Q8C (2025) / 98Q8CX7
- EAN: 5901292526573
- VESA: 500 x 600 mm
- Gewicht: 58,8 kg (60,4 kg mit Standfuß)
- Energieeffizienz: F
Fazit
Der TCL Q8C ist in puncto Leuchtkraft, Kontrast, Farbwiedergabe und Bildqualität derzeit der leistungsstärkste Fernseher. Da können selbst die Spitzenmodelle von Sony und Panasonic nicht mithalten. Nur bei der Schwarzdarstellung haben die aktuellen OLED-Modelle noch einem hauchdünnen Vorsprung. Die umfangreiche Ausstattung, der ausgewogene Klang und die lückenlose Streaming-Ausstattung runden das Gesamtpaket ab. Neben der von uns getesteten 98-Zoll Variante (98Q8CX7) die Q8C-Serie auch in drei kleineren Größen erhältlich.
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