
TCL 75T6C im Test: XXL-QLED zum kleinen Preis
Ein 75-Zoll-Fernseher für unter 600 Euro? Genau das liefert TCL mit dem 75T6C und positioniert sich damit als einer der günstigsten XXL-TVs auf dem Markt. Noch vor wenigen Jahren musste man für einen vergleichbaren QLED-Fernseher dieser Größe einen mittleren vierstelligen Betrag investieren. Heute bringt TCL die XXL-Bilddiagonale zum Schnäppchenpreis ins Wohnzimmer. Die spannende Frage lautet daher: Was taugt ein Fernseher in dieser Preisklasse? Wir haben den 75T6C für Euch getestet und verraten, wo der Hersteller gespart hat.
Größenübersicht der TCL T6C-Serie:
- 43 Zoll (108 cm) – TCL 43T6C QLED 4K-Fernseher
- 50 Zoll (127 cm) – TCL 50T6C QLED 4K-Fernseher
- 55 Zoll (139 cm) – TCL 55T6C QLED 4K-Fernseher
- 65 Zoll (164 cm) – TCL 65T6C QLED 4K-Fernseher
- 75 Zoll (189 cm) – TCL 75T6C QLED 4K-Fernseher
- 85 Zoll (215 cm) – TCL 85T6C QLED 4K-Fernseher
Unboxing und erster Eindruck
Schon das Auspacken des TCL 75T6C ist ein Erlebnis für sich: Der Karton ist riesig und macht sofort klar, dass man hier nicht allein ans Werk gehen sollte. Mit seiner Größe und dem Gewicht ist der Fernseher nur zu zweit vernünftig zu transportieren und aufzubauen.
Beim ersten Blick auf das Chassis fällt auf: Zwar besteht es „nur“ aus Kunststoff, doch billig wirkt hier nichts. Im Gegenteil, die Oberflächen sind sauber verarbeitet, nichts knarzt, und der Fernseher macht einen erstaunlich hochwertigen Eindruck. Mit einer Tiefe von lediglich 7 Zentimetern ist das Gehäuse angenehm flach und prädestiniert für die Wandmontage. Selbst die Rückseite ist stylisch gestaltet und fügt sich elegant ins Wohnzimmer ein.
Praktisch: Alle Anschlüsse sind seitlich angebracht und bleiben auch bei einer Wandmontage problemlos erreichbar. Wer den Fernseher nicht aufhängen möchte, kann die mitgelieferten Standfüße nutzen. Diese bestehen ebenfalls aus Kunststoff, werden nur in den Rahmen gesteckt und nicht verschraubt. Der Aufbau ist dadurch angenehm unkompliziert und schnell erledigt.
Für die sichere Befestigung an der Wand empfiehlt sich die Vogel’s Base 45 L schwenkbare TV-Wandhalterung. Sie hält den massiven Bildschirm bombenfest und erlaubt gleichzeitig eine flexible Ausrichtung. Schließlich möchte niemand, dass der XXL-TV irgendwann unsanft auf dem Boden landet. Mit dieser Lösung wird der TCL 75T6C nicht nur zum Hingucker, sondern auch zum stabil montierten Highlight im Wohnzimmer.
Ausstattung
Der TCL 75T6C geht einen anderen Weg als viele Konkurrenten: Statt Android oder Google TV setzt er auf Fire TV von Amazon. Das sorgt für eine schlanke, stabile Oberfläche, die vielen Nutzern bereits von Fire-TV-Sticks vertraut ist. Streaming-Dienste wie Netflix, Disney+, Prime Video oder Apple TV sind direkt integriert und sofort einsatzbereit. Ergänzt wird das Ganze durch den Amazon App-Store mit einer breiten Auswahl an Mediatheken und Zusatz-Apps. Auch Alexa ist mit an Bord. Allerdings nicht freihändig. Sprachbefehle funktionieren nur über die Mikrofontaste auf der Fernbedienung.
Anschlüsse sind reichlich vorhanden
Die Anschlusssektion ist modern und praxisnah: drei HDMI-2.1-Eingänge mit VRR, ALLM und eARC bieten alles, was Gamer und Heimkino-Fans brauchen. Dazu kommen USB 3.0, LAN, Antennen- und Satellitenanschlüsse, Bluetooth sowie ein CI+-Slot für Pay-TV. Wichtig zu wissen: Analoge Anschlüsse fehlen komplett. Wer also noch einen älteren Videorekorder oder eine Retro-Konsole anschließen möchte, braucht einen Konverter als Umweg.
Schneller TV-Tuner für Sat, Kabel und Antenne
Beim Empfang zeigt sich der TCL vielseitig. Er unterstützt die gängigen Standards Satellit, Kabel und DVB-T2. Im Test konnte der Fernseher mit schnellen Umschaltzeiten punkten – rund zwei Sekunden genügen, um den Sender zu wechseln. Das ermöglicht ein angenehm flottes Zappen durch die Programme. Eine klare Programmübersicht erleichtert zusätzlich die Navigation, auch wenn auf Komfortfunktionen wie USB-Aufnahme oder Timeshift verzichtet wurde.
Gaming mit leichten Einschränkungen
Für Gamer ist der TCL 75T6C ein solider Begleiter mit kleinen Einschränkungen: Bei 4K-Auflösung sind nur 60 Hertz möglich – das reicht für die meisten Spiele, schöpft aber das volle Potential aktueller High-End-Konsolen wie der Sony PlayStation 5 Pro nicht aus. Wer auf 120 Hertz setzen möchte, muss die Auflösung auf Full HD reduzieren. Positiv: Der Input Lag liegt bei flotten 5 Millisekunden, was schnelle Reaktionen ermöglicht und den Fernseher für actionreiche Games durchaus attraktiv macht.
Bildqualität
Gleich vorweg: Im Test überzeugte der TCL 75T6C mit einem hervorragend ausgeleuchteten Bild, ohne störendes Backlight Bleeding oder Clouding. Die Ausleuchtung ist gleichmäßig und sorgt für einen sehr sauberen Gesamteindruck, der in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist.
Bildtechnologie im Vergleich
Der TCL setzt auf klassische LCD-Technik mit QLED-Beschichtung. Hier strahlt die Hintergrundbeleuchtung permanent von hinten durch das Panel, während die Flüssigkristalle die Lichtmenge regulieren. Das sorgt für kräftige Farben und solide Helligkeit, hat aber Grenzen bei tiefem Schwarz. Die deutlich teureren OLED-Modelle können jedes Pixel einzeln ansteuern. Schwarz ist dort wirklich „ausgeschaltet“ und sieht perfekt schwarz aus. Ähnlich verhält es sich bei den ebenso teuren Mini LED-Fernsehern. Diese nutzen tausende winzige LEDs, die sich in Zonen dimmen lassen. Dadurch erreichen sie eine bessere Kontrastkontrolle und höhere Spitzenhelligkeit. Der TCL 75T6C profitiert zwar von seiner QLED-Schicht für lebendige Farben, bleibt aber bei Schwarzwerten und HDR-Dynamik hinter den teureren OLED- und Mini LED-Modellen zurück.
Helligkeit und Kontrast gehen in Ordnung
Mit einer gemessenen Spitzenleuchtkraft von rund 340 Nits gehört der 75T6C nicht zu den strahlend hellen Vertretern seiner Klasse. Das macht ihn zur soliden Wahl für abgedunkelte Räume, aber nicht zur ersten Empfehlung für helle, lichtdurchflutete Wohnzimmer. Laut Datenblatt sind 400 Candela möglich, unsere Messungen lagen knapp darunter: 340 Candela im „Dynamisch“-Modus, 320 im „Standard“, während die HDR-Profile mit 300 Candela deutlich zurückhaltender agieren. Positiv: Die Helligkeit bleibt stabil, unabhängig davon, wie viel Weiß der Bildschirm darstellen muss. Der ANSI-Kontrast liegt mit 3.340:1 überraschend hoch und sorgt für eine gute Bildtiefe.
Die Farben könnten nicht viel besser sein
Besonders erfreulich ist die nahezu perfekte Werkseinstellung. Mit der Farbtemperatur „Warm1“ bei 6.402 Kelvin trifft der TCL 75T6C den Idealwert fast punktgenau. Ein Detail, das selbst bei deutlich teureren Modellen nicht selbstverständlich ist. Farben wirken dadurch natürlich und ausgewogen, ohne dass der Nutzer lange im Menü nachjustieren muss.
Sattes Schwarz bekommt man nicht zu sehen
Im abgedunkelten Raum zeigt sich allerdings die größte Schwäche: Schwarztöne geraten eher zu dunklem Grau. Selbst mit intensiver Feinarbeit in den „Kino Nacht“-Einstellungen bleibt ein sattes Schwarz unerreichbar. Bei seitlicher Betrachtung hellt das Bild zusätzlich auf. Immerhin: störende Aufhellungen um weiße Einblendungen bleiben aus, die Ausleuchtung ist homogen, und die Filmbalken zeigen nur minimale Hinterleuchtungseffekte. Wichtig: Einen „Filmmaker Mode“ bietet der TCL 75T6C nicht. Für möglichst authentische Ergebnisse empfiehlt sich daher der Film-Modus, den wir im Test als Alternative genutzt haben.
HDR bringt nur geringe Vorteile
Der Fernseher unterstützt dynamisches HDR wie Dolby Vision und HDR10+. In der Praxis jedoch limitiert die geringe Spitzenleuchtkraft die Wirkung deutlich: die Bilder wirken stimmig und sauber abgestuft, aber die spektakuläre Dynamik, die man von HDR-Inhalten erwartet, bleibt aus. Besonders deutlich wurde dies beim Test mit der 4K Ultra HD Blu-ray von Avengers: Endgame. Die HDR-Fassung bot im Vergleich zur SDR-Version nur geringe Vorteile – dennoch überzeugte das Bild auf ganzer Linie. Farben, Schärfe und Detailtreue sorgten für einen echten Wow-Effekt, den der Fernseher auf das Display zaubert.
Mäßige Blickwinkel und Farbstabilität
Wie bei vielen QLED-Panels gilt: Wer nicht zentral vor dem Bildschirm sitzt, erlebt schnell ausbleichende Farben. Für ein optimales Bild empfiehlt sich daher ein möglichst gerader Sitzplatz.
Auch zum Zocken geeignet
Trotz des verbauten 60-Hertz-Panels überrascht die gelungene Bewegungsdarstellung bei Filmen und Serien. Mit der Einstellung „Bewegungskompensation: Klar“ laufen Kameraschwenks flüssig und weitgehend ruckelfrei. Ein Pluspunkt für Sport- und Actionfans. Für Gaming allerdings zeigt sich die klare Grenze: Moderne Konsolen wie PlayStation 5 Pro oder Xbox Series X können Bildraten von 120 Hertz ausgeben, was für besonders flüssiges Gameplay sorgt. Der TCL 75T6C bleibt hier auf 60 Hertz beschränkt. Das bedeutet: schnelle Shooter oder Rennspiele wirken weniger geschmeidig, Bewegungen können leicht verschwimmen, und ambitionierte Gamer verpassen den Vorteil kürzerer Reaktionszeiten. Auch Features wie VRR (Variable Refresh Rate) oder ALLM (Auto Low Latency Mode) fehlen, sodass der Fernseher nicht die erste Wahl für Hardcore-Gamer ist. Gelegenheitsspieler kommen zwar auf ihre Kosten, wer aber das Maximum aus seiner Konsole herausholen möchte, sollte sich nach einem Modell mit 120 Hertz umsehen.
Unser Fazit zur Bildqualität des TCL 75T6C
Der TCL 75T6C liefert für seine Preisklasse eine erstaunlich gute Bildqualität mit homogener Ausleuchtung, hoher Farbtreue und solider Bewegungsdarstellung. Einschränkungen gibt es bei Schwarzwerten, Blickwinkeln und vor allem bei der geringen Spitzenhelligkeit, die ihn für helle Räume weniger geeignet macht. Auch das riesige 75-Zoll-Display ist nicht für jede Wohnsituation empfehlenswert. Wer den Platz hat und überwiegend abends schaut, bekommt jedoch viel Bild für wenig Geld.
Klangqualität
Beim TCL 75T6C sollte man die Erwartungen an den Sound nicht zu hoch schrauben: Im Gegensatz zur 85-Zoll-Variante bringt der 75-Zöller nur zwei gewöhnliche Lautsprecher mit jeweils 15 Watt mit. Ein Subwoofer fehlt hier komplett und genau das merkt man. Stimmen und Dialoge sind zwar sehr klar und gut verständlich, doch die klangliche Tiefe bleibt aus. Für den Alltag reicht das völlig, aber echtes Kinofeeling will sich ohne Bassfundament nicht einstellen. Action-Szenen und Musikvideos klingen entsprechend etwas dünn.
Positiv: Der 75T6C unterstützt Dolby Atmos, allerdings nur dann, wenn eine geeignete Soundbar angeschlossen wird. Und hier kommt die Empfehlung ins Spiel: Die TCL Q75H Soundbar mit 5.1.2 Kanälen und satten 620 Watt Leistung passt perfekt zwischen die Standfüße des Fernsehers. Sie liefert einen fantastischen, dreidimensionalen Klang, den man sonst nur bei deutlich teureren Modellen erwarten würde. Praktisch: Ist die Soundbar einmal gekoppelt, lassen sich Fernseher und Soundbar bequem mit einer einzigen Fernbedienung steuern.
Produkteigenschaft
- TCL 75T6CX1 (2025)
- EAN: 5901292526528
- VESA: 400 x 400 mm
- Gewicht: 22,9 kg (23,2 kg mit Standfuß)
- Energieeffizienz: F (115 kWh/1000 Std.)
Fazit
Ein 75 Zoll QLED-Fernseher für unter 600 Euro? Das war vor wenigen Jahren noch undenkbar. Klar, bei HDR und Schwarzwerten muss man Abstriche machen, und auch der Sound ist eher gewöhnlich als spektakulär. Doch dafür punktet der TV mit flottem Fire-TV-Betriebssystem, schnellen Umschaltzeiten, moderner Ausstattung und einem Input Lag von nur 5 Millisekunden. Wer eine Riesenbilddiagonale zum kleinen Preis sucht, bekommt hier einen echten Allrounder, der im Alltag überzeugt und mit der passenden Soundbar sogar Heimkino-Atmosphäre liefert.

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