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Mini-LED-Meisterwerk im Check

Der TCL 75Q8C Test zeigt, was er kann

Wer bei TCL noch an günstige China-Billigware denkt, sollte seine Meinung dringend überdenken. Der chinesische Elektronikriese hat sich in den letzten Jahren zu einer ernstzunehmenden Premium-TV-Marke entwickelt und gilt als Vorreiter der Mini-LED-Technologie. Mit dem 75Q8C präsentiert TCL ein beeindruckendes 75-Zoll-Flaggschiff (189 cm Bilddiagonale), das mit einer Spitzenhelligkeit von fast 4500 Nits neue Maßstäbe setzt und selbst teure OLED-Modelle in puncto Leuchtkraft alt aussehen lässt. Wir haben den Heimkinoboliden ausführlich getestet und verraten, ob sich die Investition lohnt.

Größenübersicht der TCL Q8C-Serie

Unboxing und erster Eindruck

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.999 Euro ist der TCL 75Q8C ein echtes Schnäppchen in der Oberklasse. Für vergleichbare Modelle anderer Hersteller muss man deutlich tiefer in die Tasche greifen. Schon beim Auspacken fällt die hochwertige Verarbeitung ins Auge: Das nahezu rahmenlose 75-Zoll-Display erstreckt sich fast bis an die Gehäusekanten und wird von einer eleganten Einfassung aus gebürstetem Metall an Ober- und Seitenteilen umrahmt.

Auch die Rückseite überzeugt mit einer dunkelgrauen Kunststoffoberfläche, die mit einem feinen quadratischen Muster nicht nur optisch, sondern auch haptisch hochwertig wirkt. Im oberen Bereich sind zwei große Tieftöner von Bang & Olufsen sichtbar, die auf eine klanglich anspruchsvolle Ausstattung hindeuten. Für den Standfuß liegen zwei schlanke Metallfüße bei, die dem TV eine stabile und zugleich elegante Basis verleihen.

Wer den TCL 75Q8C lieber an der Wand montieren möchte, findet auf der Rückseite eine VESA-Halterung im 400 x 400 mm Standard. Die passende Wandhalterung muss allerdings separat erworben werden. Mit knapp 30 Kilogramm ist der Fernseher kein Leichtgewicht, was beim Aufhängen und Transport berücksichtigt werden sollte.

Ausstattung und Bedienkomfort des TCL 75Q8C

Die Anschlussvielfalt des TCL 75Q8C ist praxisorientiert und großzügig dimensioniert. Direkt am rechten Bildschirmrand befindet sich ein USB-3.0-Port, der sich ideal für den schnellen Zugriff auf externe Speicher wie USB-Sticks oder Festplatten eignet. Die übrigen Anschlüsse sind in einer rechteckigen Aussparung an der Rückseite untergebracht, die nach rechts ausgerichtet ist – ein durchdachtes Design, das besonders bei Wandmontage den Zugriff auf alle Schnittstellen erleichtert.

Insgesamt stehen vier HDMI-Eingänge zur Verfügung, darunter zwei moderne HDMI-2.1-Ports, die 4K-Inhalte mit bis zu 144 Hz Bildwiederholrate unterstützen. Einer der HDMI-Anschlüsse ist zudem eARC-fähig, was die verlustfreie Übertragung von hochauflösendem Audio an Soundbars oder AV-Receiver ermöglicht. Ergänzt wird das Portfolio durch einen weiteren USB-2.0-Anschluss, einen optischen Digitalausgang, einen Ethernet-Port sowie den klassischen Antennenanschluss für DVB-S2, DVB-T2 und DVB-C. WLAN nach Wi-Fi 6 Standard und Bluetooth 5.2 sind ebenfalls an Bord. Ein CI+ Slot sorgt für Pay-TV-Komfort.

Einziger kleiner Wermutstropfen: Der Fernseher ist mit nur einem TV-Tuner ausgestattet. Das schränkt die Flexibilität bei parallelen Aufnahmen und Senderwechseln etwas ein, da während einer Aufnahme kein Senderwechsel möglich ist.

Fernbedienung: Schlank, beleuchtet und smart

Die Fernbedienung des TCL 75Q8C wurde gegenüber dem Vorgängermodell deutlich überarbeitet. Sie wirkt schlanker, moderner und liegt gut in der Hand. Besonders praktisch: Die Tasten sind nun beleuchtet, was die Bedienung im abgedunkelten Wohnzimmer erheblich erleichtert. Die Tastenanordnung bleibt übersichtlich – oben befinden sich das runde Navigationspad, der Ein-/Aus-Schalter, die Einstellungen und die Google Assistant-Taste. Darunter liegen Lautstärke- und Kanalwippen sowie Direktwahltasten für populäre Streamingdienste wie Amazon Prime Video, Netflix, YouTube und TCL TV.

Google TV: Flotte Performance und umfassende Streaming-Optionen

Als Betriebssystem kommt Android 12 mit der Google-TV-Oberfläche zum Einsatz. Die Benutzeroberfläche ist aufgeräumt und reagiert äußerst flüssig. Sowohl die Fernbedienung als auch die Sprachsteuerung über den Google Assistant funktionieren reibungslos. Alle wichtigen Streaming-Dienste wie Amazon Prime Video, Apple TV, Disney+, Netflix, Twitch und YouTube sind vorinstalliert und sofort einsatzbereit.

Dank Google Cast, Miracast/WiDi und AirPlay lassen sich Inhalte komfortabel von Android-Smartphones, Windows-PCs oder Apple-Geräten wie iPhone, iPad und Mac auf den Fernseher streamen.

Gaming-Modus: Bis zu 288 FPS und ultraschnelle Reaktionszeiten

Der TCL 75Q8C erkennt automatisch angeschlossene Spielkonsolen und passt die Bildeinstellungen entsprechend an. Für aktuelle High-End-Konsolen wie PlayStation 5 oder Xbox Series X sind 4K-Auflösungen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde möglich. Gaming-PCs profitieren sogar von 144 Hz bei 4K und beeindruckenden 288 Hz bei Full HD (1920 x 1080 Pixel).

Im aktivierten Game-Modus haben wir einen Input-Lag von nur 6 Millisekunden gemessen. ein exzellenter Wert für reaktionsschnelles Gaming. Zusätzlich bietet der Fernseher einen speziellen Leistungsmodus für Inhalte mit Bildwiederholraten zwischen 50 und 60 Hz, der die Latenz auf ultraschnelle 2,5 Millisekunden reduziert. Damit eignet sich der TCL 75Q8C auch für schnelle Ego-Shooter und kompetitives Gaming.

Kunstgalerie im Standby: KI-Kunstwerke und persönliche Fotos

Ein besonderes Highlight ist der Standby-Modus, der den Fernseher in eine digitale Kunstgalerie verwandelt. Über 100.000 KI-generierte Kunstwerke stehen zur Auswahl und werden auf dem halbmatten Display täuschend echt dargestellt. Auch eigene Fotos können angezeigt werden. Ein integrierter Bewegungsmelder sorgt dafür, dass die Bilder nur dann eingeblendet werden, wenn sich jemand im Raum befindet – so bleibt der Stromverbrauch minimal und liegt nur knapp über dem normalen Standby-Level.

Bildqualität des TCL 75Q8C: Mini-LED-Leuchtkraft auf hohem Niveau

Der TCL 75Q8C überzeugt mit einer durchweg gleichmäßigen Ausleuchtung, die bis in die Bildecken homogen bleibt. Störende Effekte wie Dirty Screen Effect (DSE), Backlight-Bleeding oder Clouding sind nicht zu erkennen. Beim ersten Start haben wir über den integrierten TV-Tuner den Sender „RTL2 HD“ angewählt und bei 20 Prozent Weißanteil eine Helligkeit von 314 cd/m² gemessen. Dieser Wert wirkt zunächst unspektakulär, ist jedoch dem werkseitig aktivierten Energiesparmodus geschuldet. Ein Wechsel in den Filmmaker-Modus und die Erhöhung der Hintergrundbeleuchtung auf Maximum bringen den TCL deutlich nach vorne: Im SDR-Betrieb messen wir nun respektable 1140 cd/m².

Im HDR-Modus legt der 75Q8C dann richtig los. Bei der 4K-Ultra-HD-Blu-ray „Planet Erde II“ mit aktiviertem HDR haben wir bei 20 Prozent Weißanteil beeindruckende 3015 cd/m² erreicht. Besonders spektakulär: In einer Szene, in der gleißende Sonnenstrahlen durch Baumkronen brechen, kletterte die Spitzenhelligkeit kurzzeitig auf über 4400 Nits. Ein Wert, der Zuschauer förmlich dazu bringt, die Augen reflexartig zusammenzukneifen. Diese enorme Leuchtkraft sorgt nicht nur für brillante Farben und leuchtstarke HDR-Highlights, sondern macht den TCL 75Q8C auch in hellen Wohnräumen zu einer exzellenten Wahl.

Tiefes Schwarz dank präziser Mini-LED-Steuerung

Neben der beeindruckenden Helligkeit punktet der TCL 75Q8C mit einem sehr guten Schwarzwert von 0,002 cd/m² bei vollflächigem Schwarz. Diese minimale Resthelligkeit ist in dunklen Umgebungen praktisch nicht sichtbar. Während OLED-Panels mit selbstleuchtenden Pixeln in besonders kontrastreichen Szenen, etwa im Weltall mit tiefschwarzem Hintergrund und funkelnden Sternen, weiterhin die Referenz sind, schlägt sich der TCL hier beachtlich. Möglich macht das die Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung mit 2176 individuell dimmbaren Zonen. Zusätzlich kommen Mikrolinsen zum Einsatz, die das Licht punktgenau bündeln und so eine präzise Steuerung der Helligkeit erlauben. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Kombination aus tiefen Schwarztönen und gleichzeitig strahlenden Spitzlichtern – eine Leistung, die OLEDs nahekommt.

Farbdarstellung: Präzise und natürlich

Die Farbwiedergabe des TCL 75Q8C überzeugt auf ganzer Linie. Zwar deckt das Panel mit 97 Prozent des DCI-P3-Farbraums nicht das komplette Kinostandard-Spektrum ab, die Farben wirken dennoch sehr präzise und natürlich. Der Weißabgleich liegt bei exzellenten 6505 Kelvin – ein Wert, der Tageslichtweiß entspricht und weder zu kühl noch zu warm erscheint. Die integrierte KI passt die Farbtemperatur dynamisch an den Bildinhalt an, sodass beispielsweise Eislandschaften angenehm frostig und Hauttöne warm und lebensecht dargestellt werden.

Auch bei schnellen Bewegungen zeigt sich das Panel robust: Mit aktivierter „Motion Clarity“-Funktion auf Stufe 0 laufen schnelle Kameraschwenks und Sportübertragungen wie Fußball oder Formel 1 flüssig und ohne störende Schlieren.

Auch der Sound kann sich hören lassen. — Blu-Ray von PUR – Schein & Sein – Live aus Berlin

Klangqualität: Überzeugend auch ohne externe Soundbar

Der TCL 75Q8C liefert bereits ab Werk einen überraschend ausgewogenen und kraftvollen Klang. Verantwortlich dafür ist das integrierte Audiosystem der renommierten dänischen Manufaktur Bang & Olufsen, wie der Schriftzug am unteren rechten Gehäuserand verrät – und das hört man deutlich. Das Klangbild besticht durch klare, präzise Stimmen und einen satten, druckvollen Bass. Zwei zusätzliche Höhenlautsprecher sorgen für eine spürbare räumliche Tiefe und ermöglichen die Wiedergabe von echtem Dolby Atmos-Sound, was das Heimkinoerlebnis merklich aufwertet.

Für Nutzer, die noch mehr Klangvolumen und -präzision wünschen, empfehlen wir die Samsung HW-Q995GF Soundbar. Das 11.1.4-Kanal-System mit zwei separaten Rücklautsprechern zählt zu den leistungsstärksten Modellen am Markt und bietet ebenfalls eine beeindruckende Dolby Atmos-Unterstützung.

Produkteigenschaft

TCL 75Q8C (2025) / 75Q8CX7
EAN: 5901292526597
VESA: 400 x 400 mm
Gewicht: 28,4 kg (30,4 kg mit Standfuß)
Energieeffizienz: F

Fazit

Der TCL Q8C setzt in puncto Leuchtkraft, Kontrast, Farbdarstellung und Bildqualität aktuell Maßstäbe und übertrifft damit selbst viele Spitzenmodelle von Sony und Panasonic. Lediglich bei der Schwarzdarstellung behalten OLED-Fernseher einen minimalen Vorsprung. Das umfangreiche Ausstattungspaket, der ausgewogene Klang sowie die umfassende Streaming-Unterstützung machen den TCL Q8C zu einem rundum überzeugenden Gesamtpaket. Neben der von uns getesteten 75-Zoll-Variante (75Q8CX7) ist die Q8C-Serie auch in drei kleineren Größen erhältlich.